Es ist auch als ein Appell an die biodynamische Bewegung zu verstehen, in Landwirtschaft, Verarbeitung und Handel das eigene Handeln im Hinblick auf diese (Massentierhaltung, Monokultur, Biodiversität) grundlegend zu überprüfen. In aktuellen Studien werden nicht nur die Biodiversitätsleistungen der Landwirtschaft in den Blick genommen, auch die Beiträge von Unternehmen aus der Lebensmittelbranche werden immer mehr auf ihr Engagement hin geprüft und hinterfragt.
In verschiedenen Vorträgen wollen wir mit erfahrenen Referenten unseren Blick weiten und unser jetziges und zukünftiges Verhältnis zu Tieren, Pflanzen und Natur aus der landschaftlichen, naturwissenschaftlichen, landwirtschaftlichen und medizinischen Sicht erarbeiten und daraus ableiten wie der einzelne Mensch und wir als Gesellschaft das rechte Maß für sein Handeln in der Welt finden kann. Welche Rolle spielen dabei die eigene freiwillige Begrenzung, die eigene Spiritualität und die Pflege eines kontemplativen Lebens. Durch kurze Beiträge von Landwirten*innen und Gärtnern*innen aus unserer Mitgliedschaft sollen diese Themen ergänzt werden.
Video: https://youtu.be/cviYP2ZbwWY
Teaser: Unser Bild von den Mikroorganismen hat sich in den letzten 20 Jahren grundlegend geändert. Viren und Bakterien sind nicht mehr das alte Feindbild, sondern diese Wesen sind die Urbausteine unseres Lebens.
99% der vorliegenden Studien befassen sich mit dem Kontext von Viren und Krankheiten. Die Zusammenhänge von Viren und Gesundheit werden kaum beleuchtet. Eine Studie aus 2018 zeigt, dass das Paradigma, „… bei dem eine Infektion durch einen einzelnen Erreger direkt zu einer unmittelbaren Krankheit führt, kann unsere Beziehung zu vielen dieser Viren nicht vollständig erfassen.“. Viren fungieren als Bestandteile des Mikrobioms. Mikrobiome / Mikroorganismen sind keine einfache Besiedlung, sondern wie ein Organ des Menschen anzusehen. Ohne diese können wir nicht leben. Die „mikrobielle Aura“ ist hoch-individuell und kann nicht entfernt werden. Ein gesundes Mikrobiom macht ein gesundes Immunsystem. …
Dr. med. Thomas Hardtmuth, *1956, ist Arzt, freier Autor und Dozent für Gesundheitswissenschaften und Sozialmedizin an der Dualen HS Baden-Württemberg. Aufgewachsen in Heidenheim, Abitur 1974 an der Waldorfschule, Studium der Humanmedizin an der TU und LMU München. Seit 1985 ärztliche Tätigkeit an verschiedenen Kliniken im süddeutschen Raum, zuletzt Oberarzt für Chirurgie und Thoraxchirurgie am Klinikum Heidenheim. Regelmäßige Vorträge, Seminare und Veröffentlichungen auf dem Gebiet der medizinisch-anthroposophischen Menschenkunde.
Video: https://youtu.be/0ot-61VSxDs
Teaser: Was ist unsere Beziehung mit den Tieren und umgekehrt? Der wesentliche Begegnungsraum zwischen Mensch und Tier ist die Landwirtschaft. Im ersten Schritt wird der Zusammenhang zwischen der Kuh, dem Wiederkäuer, und der Umwelt dargestellt. Botanische Diversität schafft biochemische Diversität. Beobachtungen von Wiederkäuern zeigen, dass diese ihr Futter sehr differenziert nach dem aktuellen Bedarf des Organismus wählen. Wie gehen wir mit diesem Bedürfnis um, wenn wir dieses unmöglich in der Ausübung machen, da die Tiere in unsere Landwirtschaft eingepasst werden? Der zweite Abschnitt befasst sich damit wie sich die Tiere mit den Menschen entwickeln. …
Dr. Florian Leiber, *1970, aus Hamburg, Wanderjahre in Russland, Lehrjahr auf dem Hof zur Hellen, Studium Agrarwissenschaften in Berlin, Doktorat über Kühe auf Alpweiden an der ETH in Zürich, danach Jahre bei Nikolai Fuchs am Goetheanum und wieder an der ETH Zürich. Seit 2012 am FiBL Schweiz, seit 2016 Leiter des Departements für Nutztierwissenschaften am FiBL.
Video: https://youtu.be/kM1ySXqnmd0
Teaser: Zoonosen sind Infektionskrankheiten, die sowohl beim Menschen als auch bei Tieren vorkommen. Die Übertragung der Krankheit kann in beide Richtungen erfolgen. Der Blick folgt dabei auch auf die Übertragungswege von Krankheiten. Die häufigsten Wege der Krankheitsübertragung erfolgen durch Wildtiere. Potenziell am gefährlichsten scheinen Fledermäuse. Domestizierte Tiere spielen eine Rolle bei der Übertragung zwischen den Spezies. Häufig geschieht dies durch den Eingriff des Menschen in den Lebensraum der Tiere (Jagd oder Märkte). Die Tiere sind einem enormen Stress ausgesetzt und haben dadurch eine deutlich erhöhte Virusausscheidung. …
Dr. met. vet. Ariane Maeschli, Tierärztin, Promotion am Institut für Veterinärvirologie an der Universität Bern zum Thema Kleinwiederkäuer-Lentiviren. Ausbildung in klassischer Homöopathie und in Traditioneller Chinesischer Medizin: Akupunktur und Kräutertherapie. Seit 2006 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) in der Fachgruppe Tiergesundheit mit Schwerpunkt Milchviehgesundheit, präventive Bestandsmedizin und Komplementärmedizin.
Video: https://youtu.be/fdqHcvHC6VQ
Teaser: Es geht immer weniger um Schuldzuweisungen und die Betrachtung des Verursachers, sondern um den Blick auf „Was können wir daraus lernen?“. „Eine Pandemie ist ein Krankheitsgeschehen, das uns nicht als einzelnen Menschen ereilt, sondern die gesamte Menschheit und wir müssen sehen was wir daraus lernen können.“ Wir kennen von allem den Preis, aber nicht mehr den Wert. Wir haben die Beziehung zu unserer Umwelt und den Wesen verloren. Gerade in der Landwirtschaft ist es erforderlich auf die Antworten auf die Fragen zu finden, um den Umgang und das Miteinander mit den Tieren neu zu fassen. Was geben wir den Tieren? Wofür braucht die Erde uns? Eine positive Antwort auf die aktuelle Pandemie ist erforderlich, um uns für die Zukunft aufstellen zu können.
Gerald Häfner, *1956, ist Publizist, Aktivist und Begründer zahlreicher Initiativen und Stiftungen. Er war u.a. Mitgründer und Vorsitzender der Grünen, von Mehr Demokratie und Democracy International sowie zwischen 1987 und 2002 dreimal Mitglied des Deutschen Bundestages und von 2009 bis 2014 Mitglied des Europäischen Parlaments. Häfner ist Leiter der Sektion für Sozialwissenschaften der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft in Dornach/ Schweiz.