Umstellung

Die häufigsten Fragen zur Umstellung

Trecker bei der Ernte

Bildrechte: Yool

Es ist nicht grundsätzlich Mehrarbeit erforderlich. Allerdings müssen während der Umstellung veränderte Anforderungen in der Betriebsorganisation berücksichtigt werden. 

So kann man sich z.B. die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln und Düngern sparen, dafür kommen Striegel und Hacke öfter zum Einsatz. 

Allerdings kommt z.B. in Spezialkulturen, im Gemüsebau und durch die Anwendung der biologisch-dynamischen Präparate Mehrarbeit auf die Betriebe zu.

Es stimmt, dass der Arbeitskräftebesatz im ökologischen und biologisch-dynamischen Landbau in der Regel größer ist. 
Zum guten Teil ist das im zweifellos arbeitsintensiven höheren Direktvermarktungsanteil und einer größeren Vielfalt der Betriebszweige begründet. Dies wird durch höhere Produktpreise ausgeglichen.

Nein. Aber Offenheit für Neues und Wille zur Neuorientierung sollten vorhanden sein. Denn Umstellung findet im Kopf statt. Biologisch-dynamischer Landbau als Pionier des Öko-Landbaus birgt ein umfassendes Wertesystem. Dies ist nicht allein über die Richtlinien zu definieren.

Für ein Verständnis ganzheitlicher Naturauffassung und eigene innere Überzeugung braucht es Zeit der Annäherung, der eigenen Erfahrung und des Kennenlernens. Berufskolleg:innen, Berater:innen, regionale Gemeinschaft und Fortbildungsangebote unterstützen Sie darin.

Das Prinzip Qualität vor Quantität muss nicht heißen, dass mit drastischen Ertragseinbußen zu rechnen ist.
Bei extensiver Vorbewirtschaftung werden sich die Erträge möglicherweise kaum verändern. In jedem Fall kommt es darauf an, schon vor der Umstellung die Grundlagen für nachhaltige Bodenfruchtbarkeit und Qualität der Produkte zu legen.

Eckpunkte dabei sind die Gestaltung einer vielfältigen Fruchtfolge mit Kleegras und Leguminosen, eine angepasste Tierhaltung und die Pflege und Anwendung des biologisch-dynamisch präparierten hofeigenen Mistes.

Je intensiver die Vorbewirtschaftung betrieben wurde, umso wichtiger ist es in der Umstellung eine standortgerechte Futtergrundlage für die Tierhaltung zu schaffen.

Dies kann durch Ausweitung des Ackerfutterbaus erfolgen. Sofern die Futterfläche zu gering ist, kann auch Zupacht notwendig werden. Vielseitige Grünlandbestände mit hohem Weisskleeanteil zeigen keinen oder nur geringen Ertragsrückgang.

Eine Ergänzung der Fütterung mit Demeter- oder Öko-Leistungsfutter ist möglich. Wesentlich ist allerdings die Ausrichtung der Fütterung auf die Grundfutterleistung.
Aus dem Futter der eigenen Wiesen und Weiden und des Ackerfutters muss die Leistung der Kühe kommen. Hier entsprechen sich qualitative und betriebswirtschaftliche Aspekte.

Demeter-Lebensmittel sind als Qualitäts-Produkte sehr geschätzt. Das zeigt sich auch durch höhere Preise.
Auch staatliche Förderprogramme unterstützen die Umstellung bzw. die ökologische Bewirtschaftung. Aktuell braucht der Demeter-Landbau den Vergleich mit konventionellen Betrieben nicht zu scheuen.

Die Aussichten sind gut. Der Markt für Bio-Lebensmittel nimmt laut allen Umfragen zu. Demeter als Qualitätsführer ist besonders gefragt im Naturkostfachhandel.

Dennoch: Wirtschaftlichkeit muss einzelbetrieblich gefunden werden. Da gilt es, nötige Investitionen zu berücksichtigen (Stallbau) und eventuell auch neue Vermarktungsformen und -wege zu gehen.
Dabei gibt es weit mehr als Direktvermarktung. Demeter-Erzeugungsgemeinschaften, Molkereien oder jahrzehntelang erfahrene Verarbeiter:innen von Demeter-Produkten bieten Vermarktungssicherheit.