Projektzeitraum: 01.05.2020 - 30.04.2021
Vor dem Hintergrund vieler verschwindender Arten in der Natur wird in der Gesellschaft auch das Bewusstsein für bedrohte Nutztierrassen lebendiger. So kann der Slogan: „Erhalten durch Aufessen“ wieder viele Produzenten und Konsumenten zusammenbringen, wenn solche Nutztierrassen wieder verfügbar gemacht werden. Auf der roten Liste bedrohter Nutztierrasen sind derzeit 33 Hühnerrassen in Deutschland gelistet. Dieses Projekt kann dazu beitragen, Erhaltungszuchten zu professionalisieren und den Fortbestand des Marans-Huhns und anderer Nutztierrassen zu sichern.
Des Weiteren entsprechen die aktuell in der ökologischen Produktion vorrangig eingesetzten Hühner-Rassen nicht mehr den Vorstellungen vieler Landwirte und Verbraucher. Diese konventionellen Züchtungen verlaufen an vielen Stellen konträr zu den Idealen und Zielen des ökologischen Landbaus.
Die Kunden von Bio-Bauern erwarten, dass keine ethischen Kompromisse eingegangen werden und konventionell gezüchtete Tiere eingesetzt werden, nur um günstigere Eier anbieten zu können. Daher sind viele Landwirte an Alternativen zu den herkömmlich angebotenen Tieren interessiert.
Ziel dieses Projektes ist es, ein Prozedere zu testen, mit dem gesunde Tierbestände für die Vermehrung und für weitere Forschungs-Projekte geschaffen werden können. Das Marans-Huhn wurde gewählt, da es nach den Rassen der ÖTZ am besten in dem Projekt „Öko-Huhn I“ abschnitt. So kann auch das Marans-Huhn marktfähig werden.
Fazit zum Projekt:
Die im Projekt eingesetzte Genetik hat durch ihre für Rassehühner gute Leistung überzeugen können.
Das Maranshuhn dieser Herkunft besitzt einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus, was bedeutet, dass die Hennen mit weniger Mastleistung als die Hähne ausgestattet sind. Das ist vermutlich bei der Fütterung ein Vorteil, da ein leichteres Tier einen geringeren Erhaltungsbedarf hat und damit auch sicherlich eine verbesserte Futterverwertung aufweist, als ein schwereres Tier.
Getrübt wurde die Leistungsfähigkeit durch die Aufstallungspflicht, welche für Rassehühner solcher Rassen ausgesetzt werden kann.
Das Projekt hat durch den Zukauf der Tiere vom Betrieb Kühne eine sehr gute Ausgangsbasis gehabt. Alle anderen gangbaren Möglichkeiten wären mit mehr Aufwand und Pferdefüßen versehen gewesen.
Die Erarbeitung eines Konzeptes und des Test- und Impffahrplans war mit der Praxis Böhland gut durchführbar. Bis auf den Schwarzkopf-Antikörper-Test, sind alle relevanten präventiven und diagnostischen Aktionen geplant und umgesetzt worden.
Die Genetik und die Herangehensweise bieten gute Voraussetzungen einen soliden Elterntierbestand für die ökologischen Betriebe aufzubauen.
Die Generation 2 ist seit dem Schlupf am 07.05.2021 in der Datenerfassung über das Öko 2 Huhn Projekt. Dieses Projekt wird über seine gute Datenerfassung Landwirten eine solide Entscheidungsgrundlage zur wirtschaftlichen Kalkulation mitliefern.
Dadurch wird der Kreis geschlossen und alle nötigen Faktoren für die Installation solcher Rassehühner auf Betrieben sind abgearbeitet.
Für den Einsatz anderer Rassehühner kann der Leitfaden als Richtschnur für das Vorgehen verwendet werden.
Wir danken allen Beteiligten und insbesondere dem Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz Niedersachsen für ihre Unterstützung.
Der gesamte Projektbericht kann hier eingesehen werden.
Projektleitung: Katja Vaupel (katja [ / dot \ ] vaupel[ / at \ ]demeter-im-norden [ / dot \ ] de)
